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Paula in Mailand

Italien

Ciao! Ich bin Paula und mache eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau mit dem Schwerpunkt Außenhandel. Im Rahmen dieses Ausbildungsverhältnisses habe ich ein Auslandspraktikum in Italien absolviert. Über das Berufliche hinaus, bin ich eine Fotografie-begeisterte Person, die gerne die Welt bereist und auf Abenteuer steht. Ich liebe es in Welten einzutauchen, wozu uns Bücher die Türen aufhalten, aber auch meine eigenen Geschichten auf Papier zu bringen. Taucht also ein mit mir in die Welt Italiens!

Die An- und Abreise

Nach und von Mailand

Und dort stand ich nun. Voller Aufregung im Bauch, Vorfreude im Herzen und Abschiedstränen in den Augen. Von meiner Familie verabschiedet setzte ich mich in mein Auto und fuhr los Richtung A7, die den Anfang für ein Abenteuer ebnen sollte...

 

Ich fuhr mit meinem privaten Pkw nach Italien. Schon dieser Schritt war ein großer für mich, denn ganz alleine auf ausländischen Autobahnen war ich vorher noch nie unterwegs gewesen. Die Herausforderung nahm ich trotzdem an und schlussendlich war es einfacher als gedacht. Trotz Mautstationen, herausforderndem Verkehr und fremder Sprache meisterte ich den Weg bis nach Mailand. 

Hier angekommen verbrachte ich erst einmal eine Nacht in einem B&B, da ich meine Unterkunft erst am nächsten Tag beziehen konnte. Nach einem Feueralarm am Morgen, der jedoch unbedeutend war, wie sich im Nachhinein herausstellte und einer abenteuerlichen Fahrt durch Mailand, hin zu meinem Arbeitsplatz, war die Stimmung recht verhalten. Der erste Arbeitstag stellte sich jedoch als erfolgreich heraus und somit konnte ich im Anschluss mein Appartement für die nächsten sechs Wochen beziehen. 

Im Supermarkt nebenan stöberte ich mich erst einmal durch die Vielfalt der italienischen Kulinarik und kam somit wirklich an im wunderschönen Mailand.

 

Hier eine Liste an Tipps, die bei der Anreise mit dem eigenen Pkw zu beachten sind:

Es lohnt sich, wenn man die Möglichkeit dazu hat, mit dem eigenen Auto zu fahren, denn die Erfahrung die man so alleine in fremdem Straßenverkehr macht, ist super viel wert. So wird man auch schon einmal ein bisschen dazu gebracht, sich selbst zurechtfinden zu müssen und ist das erste Mal wirklich auf sich alleine gestellt.

Man sollte unbedingt darauf achten, in welche Bereiche man mit dem Pkw fahren darf und in welche nicht. In Mailand kann man nicht in jede Area fahren, da man aus umweltfreundlichen Gründen eine City-Maut oder Gebühr zahlen muss. Diese müssen teilweise vor Reiseantritt schon beantragt werden oder man bekommt für einige Bereiche überhaupt keine. Auch viele Zonas Limitatos tauchen unvermittelt auf. Diese werden videoüberwacht und haben hohe Strafgelder zur Folge. Es empfiehlt sich also, das Auto außerhalb von Mailand (in der äußeren Zone) zu parken und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln weiterzufahren.

Parken ist in Mailand innerhalb der weißen Linien kostenfrei und innerhalb der blauen Linien kostenpflichtig. Allerdings kann man an den meisten Ecken kostenfrei parken.

Eine Unterkunft etwas weiter außerhalb der Innenstadt lohnt sich besonders für einen längeren Aufenthalt in Mailand. Anbieten tut sich hier beispielweise der Stadtteil Paderno Dugnano, in welchem man relativ weit ab vom Großstadttrubel wohnen kann, aber trotzdem innerhalb von 20 Minuten mit Zug und U-Bahn in der Innenstadt ist. Insbesondere bei Anreise mit eigenem Pkw bietet es sich an, da das Auto hier im äußeren Stadtring gut stehengelassen werden kann.

Mein Ausbildungsbetrieb

B. Braun Melsungen

Meine Ausbildung mache ich bei dem Medizin- und Pharmatechnikkonzern B. Braun in Melsungen und habe mein Praktikum bei unserer Vertriebsniederlassung B. Braun Milano S.p.A. absolviert. Mit einer Anzahl von ca. 66.000 Mitarbeitern weltweit gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden Herstellern von Medizintechnik- und Pharmaprodukten. Innerhalb meines Praktikums und darüber hinaus habe ich im Bereich „Digital Marketing and Sales“ dabei unterstützt ein „Customer Relationship Management System“ auszubauen, insbesondere im Bereich Prozessmanagement. Die Arbeit hat mir großen Spaß gemacht und als Schnittstelle zwischen meiner Entsendungsabteilung in Deutschland und meinem Betreuer in Italien konnte ich mich fachlich und persönlich wirklich weiter entwickeln. Unter anderem habe ich meine persönlichen Sprachbarrieren überwinden können und habe auf einmal kein Problem mehr damit auf Englisch frei heraus zu reden. Auch das Halten von Präsentationen auf Englisch stellt für mich vor allem vor vielen Menschen nun eine geringere Hürde dar. Ich habe viel gelernt, wenn es darum geht, wie man einen Trainingsprozess gestaltet und sich in die Position von anderen hineinversetzen muss. Grundsätzlich Anderen das Thema Digitalisierung näherzubringen mit der Einführung eines neuen Systems und somit neuen Prozessen hat mich in vielerlei Hinsicht gelehrt, offen und geduldig zu sein und Veränderung anzunehmen. Das Thema Digitalisierung geht uns alle etwas an und noch glücklicher bin ich somit darüber, irgendwie ein Teil davon zu sein. Aus vielen Gesprächen mit meinem Betreuer über die vielfältige menschliche Denkweise, über kreative Vermittlung von digitalen Prozessen und Selbstorganisation haben sich für mich viele neue Wege des Denkens und Herangehens an solche Projekte ergeben, die mich auch persönlich viel haben lernen lassen. Eine wichtige Sache, die ich gelernt habe, war: Lass dir niemals einreden, du kannst etwas nicht schaffen, denn was du schaffen kannst und was nicht, entscheidest du ganz allein.

Interview

Mit Andrea Samele

Freizeitgestaltung

In Mailand

Neben der Arbeit bin ich in die Welt Italiens eingetaucht und habe die Möglichkeiten, die mir das Land geboten hat, ausgekostet. Ich habe geschichtlich bedeutende Kirchen besichtigt, habe mich durch die italienische Küche getestet, die luxuriöse Mailänder Modewelt während der Fashionweek bewundert und bin auf Leonardo da Vinci’s Spuren gewandert.
Die größten Dome der Welt, die Welt der Wissenschaft Leonardo’s und das größte Starbucks Europas habe ich gesehen und noch so vieles mehr... Mailand ist als zweitgrößte Stadt Italiens super facettenreich und bietet somit für Jeden etwas, ob Fashion, Kulinarik, Religion, Geschichte, Kunst oder Wissenschaft. Die Menschen begegnen einem, wenn man sie denn anspricht, mit Freundlichkeit und großem Hilfsbedürfnis unabhängig von teilweise mangelhaften Englisch-Sprachkenntnissen. Hier bietet sich also an, die ein oder andere italienische Vokabel zu lernen. Man könnte ja vielleicht im
Nachhinein dafür noch dankbar sein.

Vokabeln

Hier ein paar nützliche italienische Vokabeln

Buongiorno

Buona giornata

Ciao

Ciao ragazzi

Grazie mille

Per favore

Scusi

Salute! / Cin cin!

Buon appetito

Salute!

Aiuto!

Va bene.

Guten Morgen

Guten Tag

Hallo / Tschüss

Hallo Leute

Vielen Dank

Bitte

Entschuldigen Sie

Prost!

Guten Appetit

Gesundheit!

Hilfe

in Ordnung / Okay

Natürlich gibt es aber auch hier ein paar Tipps, die man beherzigen kann oder sollte:

Man kann sich die MilanoCard für mehrere Tage holen, was sich insbesondere für Wochenenden lohnt. Diese kann man für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und auch für viele Preisnachlässe bei diversen bekannten Sehenswürdigkeiten nutzen. Allerdings wird diese als solche nicht online bereitgestellt, wo man sie lediglich erwerben kann. Man muss nämlich ein Zeitfenster angeben, in welchem man sich die Karte dann an bestimmten Kioskständen in der Stadt abholen kann.


Für die einfache Nutzung von Zügen empfiehlt sich beispielsweise die App Trenord. Hier hat man die Möglichkeit, sich ein sogenanntes Carnet zu kaufen, welches zehn Tickets enthält, die man pro Fahrt immer aktivieren kann. Allerdings fallen die Kontrollen im italienischen öffentlichen Nahverkehr etwas geringer aus als in Deutschland. Für den Fernverkehr gilt dies jedoch nicht.


Plant man eine Zugfahrt in andere größere Städte wie Bologna oder Venedig, so bietet sich die App Omio an, in welcher man bequem ein passendes Zugticket erwerben kann.


Italien hat viel mehr zu bieten, als nur Pizza oder Pasta. Unter anderem sollte man in Mailand unbedingt einmal das dort bekannte Risotto alla Milanese probiert haben. Dieses Gericht soll der Legende nach von einem Koch unbeabsichtigt erfunden worden sein. Er soll aus Eifersucht auf einen Anwerber seiner großen Liebe das Risotto mit Safran verderben haben wollen, was jedoch nicht ganz so aufgegangen ist..
Zudem sollte man unbedingt auch einmal mit einem Panzarotti durch das Brera-Viertel spaziert sein und ein Pistazien-Törtchen am Duomo di Milano probiert haben. Wenn es etwas Schnelles auf die Hand sein soll, dann bietet sich auch eine Piadina an und besonders in der Weihnachtszeit sollte man auch das bekannte süße Brot Panettone getestet haben, denn dieses wird über mehrere Tage hinweg und in vielen kleinen Arbeitsschritten zubereitet. Zuletzt darf ein Gelato in Italien natürlich auch nicht fehlen.


Der Caffè in Italien ist nicht der klassische Kaffee wie wir ihn kennen, sondern ein Espresso, den die Italiener meist auf dem Sprung trinken. Hier ist also Vorsicht beim Bestellen geboten. Dennoch sollte der Kaffee in Italien auf keinen Fall ausgelassen werden, denn dieser gehört zur klassischen Küche einfach dazu und ist noch dazu sehr gut!


Gefrühstückt wird in Italien meist eher spärlich, während das Abendessen ab 19 Uhr dann großzügiger ausfällt. Wer also eher zu frühen Zeiten zu Abend isst, sollte sich darauf einstellen, dass die meisten Restaurants erst frühestens ab 19 Uhr geöffnet haben.


Nachmittags treffen sich Italiener meist gerne für einen Aperitivo, welcher mit Snacks geliefert wird.

In der ganzen Stadt können Leonardo da Vinci’s Kunstwerke bewundert werden. So z. B. das letzte Abendmahl in der Kirche Santa Maria delle Grazie oder eine Sammlung seiner Schriften und Skizzen in der Pinacoteca Ambrosiana. Aber nicht nur in die Welt seiner Kunst kann man eintauchen, sondern auch in die seiner Wissenschaft. So kann man beispielweise sein Wohnhaus sowie Weingarten besichtigen, aber auch Einblicke in seine Forschungen und Flugobjekte im Museo Nazionale Scienza e Tecnologia erlangen.

Und zuletzt noch eine weitere Empfehlung: ein Besuch in der Stadt der Tortellini, Bologna, lohnt sich ebenfalls sehr! Hier kann man die berühmte Basilika San Petronio oder die schiefen Zwillingstürme Garisenda e Asinelli besichtigen sowie sich durch die Welt der Mortadella, Bolognese oder Tortellini probieren. Denn diese Gerichte bzw. Lebensmittel stammen alle aus dieser Stadt! Zudem ist Bologna die Stadt der Arkaden. Hier ist nahezu jedes Gebäude mit den eindrucksvollen Gängen gezeichnet und insbesondere der Arkadenweg nach oben zur Wallfahrtskirche San Luca, der längste Bogengang der Welt, zieht sich über knappe vier Kilometer den Berg hinauf.

Für eine detaillierte Auflistung von Sehenswürdigkeiten, die man in Mailand und um Mailand herum unbedingt mal gesehen haben sollte, kann gerne die untenstehende Checkliste als Inspiration heruntergeladen werden.

Highlight  & Lowlight

Meines Auslandspraktikums

Mit Aufregung und Abenteuerlust im Herzen wollte ich mich das erste Mal so richtig alleine in eine fremde Stadt wagen: Verona. Also packte ich meine Sachen und setzte mich in mein Auto. Meine Vorstellung von einem schönen Tag in der Stadt Romeo & Julias zerplatzte jedoch ziemlich schnell, als mein Auto aufgrund blockierter Bremsen nicht losfuhr. Die Horrorvorstellung für mich in einer großen Stadt, in fremdem Land und noch dazu in einem Stadtteil, wo ich mich bisher gerade so mit gebrochenem Italienisch durchgeschlagen hatte, da mich auf Englisch leider niemand verstand. Ich fragte bei einem nahegelegenen Autoreifenverkäufer nach Hilfe, indem ich einen auf Italienisch vorformulierten Brief vorlegte, bekam hier jedoch nur eine Telefonnummer einer Werkstatt, die ich im Anschluss anrief und auch hier mit Englisch nicht wirklich weiterkam. Nachdem ich einer älteren Dame, die tatsächlich gebrochen Englisch sprach, meine Problematik unter
Zuhilfenahme von Google Übersetzer geschildert hatte, rief sie für mich bei ebenjener Werkstatt an und erläuterte dort mein Problem auf Italienisch. Leider verweigerten diese mir die Hilfe, da ich dies wohl erst mit meiner Versicherung klären müsste. Nach einem nervenaufreibenden Tag konnte ich das Ganze schließlich über meine Versicherung in Deutschland lösen und mein Auto wurde mithilfe von Korrespondenten in Italien abgeschleppt und 45 Minuten außerhalb von Mailand in einer Werkstatt untergebracht. Dank einer Arbeitskollegin, die in dieser Stadt wohnte und mich dorthin mitnahm, konnte ich mein Auto nach einigen Tagen wieder abholen. Ganz umsonst war dieses Unterfangen jedoch nicht, denn was ich dazugelernt habe, weiß ich heute wirklich zu schätzen: Auch wenn du mal auf dich alleine gestellt bist und dich mit einer für dich unausweichlich scheinenden Situation konfrontiert siehst, verlier nicht die Ruhe, denn alles lässt sich lösen und auch alleine kann man Dinge vollbringen, die man vorher vielleicht nicht für möglich hält. Und so kam es, dass mich eine mich überfordernde Situation schlussendlich selbstständiger werden ließ und ich nun solche Situationen mit mehr Ruhe anzugehen versuche.

 

Mein Highlight bestand definitiv aus einer Zugfahrt von Italien in die Schweiz. Eine Zugfahrt, die so besonders war, dass sie heute als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet ist. In Tirano startete die zweistündige Reise, welche in St. Moritz für mich ihren Abschluss fand. Die Strecke mit dem Bernina Express führt mitten durch die Italienischen und Schweizer Alpen und erreicht eine Höhe von 2253 m ü. M.. Besonders im Herbst lohnt sich die Fahrt, um die rötlichen Farben der Wälder und teilweise schon Schnee in den Bergen zu bewundern, aber auch jede andere Jahreszeit hat hier seinen ganz eigenen Charme. Ich kann diese ganz besondere Erfahrung nur weiterempfehlen und auch der anschließende Besuch in St. Moritz, eine Stadt, die mitten in den Bergen an einem großen See gelegen noch ein ganz anderes Wunder mit sich bringt, lohnt sich sehr!

Reflexion

Meines Auslandspraktikums

Wenn ich so auf mein Praktikum zurückblicke, kann ich eine Sache mit großer Überzeugung sagen:
Hör auf über Unmöglichkeit nachzudenken und konzentriere dich auf‘s Versuchen. Das ist eines der Dinge, die mir mein Betreuer zum Abschluss mit auf den Weg gegeben hat und bis heute nehme ich es mir zu Herzen. Egal, welche Entscheidung du in deinem Leben treffen musst, entscheide dich niemals gegen etwas, nur weil du denkst, dass es nicht aufgehen wird. Diesen Spruch konnte ich auf jede Situation in meinem Praktikum übertragen und habe mich somit FÜR die
Ausbildung und somit ein Auslandspraktikum entschieden. Ich habe mich FÜR Stadt- und Kulturerkundung auf eigene Faust entschieden. Ich habe mich FÜR das Essengehen in Restaurants entschieden, obwohl ich alleine am Tisch saß. All das habe ich schlussendlich ausprobiert und bin am Ende um Erfahrungen reicher und um nichts ärmer geworden. Denn auch wie erschreckend und unmöglich einem manchmal Situationen erscheinen, so ist es am Ende dann doch meist weniger
schlimm, als man es sich vorgestellt hat. Solltet ihr also vor der Entscheidung für eine Auslandserfahrung, vielleicht sogar im Rahmen eines Praktikums, stehen, dann entscheidet euch DAFÜR. Denn das ist es wirklich allemal wert!


Eure Paula

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